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„Socialistas im Gespräch“: Romy Mlinzk über alles. Vor allem über das Internetz!

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Romy_Snoopsmaus_Mlinzk

Heute spreche ich mit Romy Mlinzk aka Snoopsmaus. Über alles. Vor allem über das Internetz. In der ersten Folge unserer neuen Reihe “Socialistas im Gespräch” war Annette Schwindt zu Gast. Romy Mlinzk und ich sitzen im kleinen aber feinen Niemeyer um die Ecke unseres Münchner Büros und essen spät zu Mittag. Sie Tortiglioni, ich eine Stulle. Sie trinkt Pfefferminzteeschorle, ich einen frischgepressten Orangensaft. Am Ende des Gesprächs wird mir klar, dass ich ein wenig dessen, worüber wir sprachen, im AKOM360 Blog festhalten möchte. Ich schlug ihr vor, in den folgenden Wochen immer wieder einmal via Google Drive das spontane Gespräch zu suchen und uns via Twitter anzupingen. Mal sehen, ob das geklappt hat…

Johannes

Na „Snoopsmaus“ (immer wenn ich Romy treffe, nenne ich sie bei ihrem Twitter-Namen entsprechend, komische Angewohnheit, aber sie schmunzelt), München ist schon was anderes als Hamburg, oder?

Romy

München ist eine Großstadt, die sich für mich aber oft wie ein Dorf anfühlt. Irgendwie gemütlich, alles zentral (bis auf den Flughafen), viele Menschen, die ich mittlerweile kenne und mit denen ich gerne Zeit verbringen – seien es die Kollegen aus der Generali Versicherung in München oder die Social Media Kontakte aus meiner Timeline – es standen viele Treffen, Kaffees und Mittagessen an. Die süddeutsche Küche hat es mir schon sehr angetan, obwohl an Obatzter werde ich wohl nie rankommen.

Johannes

Du bist ja nicht (nur) des guten Essens und Trinkens wegen nach „Minga“ gekommen. Was machen 3 Tage DLD mit einem, wenn man sie nicht nur besucht, sondern für sie ganz offiziell bloggt und twittert?

Romy

Es ist ein völlig neuer Einblick, denn man gehört zum Team, arbeitet hinter den Kulissen, geht als Team zusammen abends was Essen und gemeinsam zur Party. Das Erleben der Höhen und Tiefen, der Patzer, die nach außen hin nicht auffallen – aber auch all die geballten Emotionen, dass der Event endlich da ist und alles gut läuft – schweißen zusammen und lassen diese Konferenz zu etwas ganz Besonderem werden.

Natürlich ist es Stress, die Sessions zu verfolgen, wenn man im Hinterkopf hat, Du musst das alles inhaltlich verstehen und verbloggen und die nächste Session ist auch nicht mehr weit. Aber als Teammitglied konnte man sich auch immer noch mal die Sprecher schnappen und bei Nachfragen noch interessante Punkte für den Blogpost aufsammeln.

Insgesamt habe ich in den drei Tagen 14 Sessions verbloggt und ich gebe zu, nicht alle habe ich mir ausgesucht. Wir waren ein 7er-Team und da geht man zwangsläufig Kompromisse ein. Wenn man nicht an Blogposts geschrieben hat, dann twitterte man unterstützend aus den Sessions der Kollegen oder teilte die interessantesten und schon verbloggten Inhalte auf Facebook. Natürlich kam da das leckere Essen auch nicht zu kurz! 😉

Johannes

Klingt wirklich anstrengend. Da merkt man man mal wieder, dass Bloggen Arbeit ist, wenn man es beruflich betreibt und sich nicht für Nebenbei eignet. Bloggst Du öfter mal auf Events/Konferenzen für die Veranstalter oder eher für Dich? Denn das darf man ja nicht vergessen: Du hast Dein eigenes Blog oder sogar mehrere und darüber hinaus organisierst Du etwa den Social Media Club Hamburg mit.

Romy

Bisher habe ich nur für diverse DLD Konferenzen gearbeitet, könnte mir das aber durchaus häufiger vorstellen. Privat bin ich aber meist nach solchen Veranstaltungen so platt, dass ich mich kaum dazu aufraffen kann zu bloggen. Die Arbeit und der sog. „Freizeitstress“ tragen ihr Übriges bei. Darum blogge ich relativ wenig von BarCamps und anderen Veranstaltungen. Doch mit der Teilnahme am IronBlogging Hamburg ist meine Motivation und mein Ehrgeiz geweckt, mindestens einmal die Woche etwas auf meinen Blogs (oh je, es sind mittlerweile schon einige) zu veröffentlichen.

Meine Musikprojekte und -blogs wollen auch mal wieder befüllt werden. Vor allem bei supportlocalmusic.de tut sich gerade eine Menge, was unbedingt verbloggt werden will. Kleine Labels und unabhängige Künstler entdecken mein Blog für sich und fragen an bzgl. CD-Rezensionen, darüber hinaus war ich wieder auf einigen sehr schönen Konzerten unbekannterer Künstler in Hamburg – viel neuer Stoff.

Darüber hinaus organisiere ich den Social Media Club Hamburg, das ist richtig. Seit Februar 2012 sogar als sog. Chapter Leader, erst als Zweierspitze, seit Januar 2013 nun alleine, aber mit fünf Männern im Hintergrund, die mich unterstützen (Sponsoring, Eventmanagement, Sprecherakquise, …).

Johannes

Mal im Ernst Romy: Ist das nicht alles ein bisschen viel an Aktivitäten? Kommst Du da nicht irgendwann an Deine Belastungsgrenze, sowohl mental als auch physisch?

Romy

Ehrlich gesagt: Ja. Mental ist es aber eher positiver Stress für mich. Ich arbeite gerne und viel. Dabei ist es nicht mal so, dass ich lange arbeiten muss. Mir liegt meine Arbeit, gehe darin auf; es macht mir einfach Spaß zu arbeiten, da verfliegt die Zeit – und ich schaffe außerdem viel nebenbei. Wenn zu viel Zeit während der Arbeit für Organisation oder andere nichtberufliche Dinge drauf geht, dann trage ich aber das auch als Pausenzeit ein, auch wenn viel von meinen “Nebentätigkeiten” auf meine Onlinereputation und damit auch auf indirekt auf die Arbeitgebermarke einzahlt. Doch in vielen Köpfen ist das noch nicht angekommen, dass man in unserem Bereich selten scharfe Grenzen zwischen beruflich und privat ziehen kann. Vieles hat sich durch “Digital” verwoben. Da sollte aber in den nächsten Jahren ein kultureller Wandel in den Köpfen eintreten. Dies hoffe ich zumindest.

Physisch bin ich schon mal häufiger an meiner Grenze. Aber dann lasse ich auch mal ein Event sausen oder sage private Treffen ab. Was mir meist fehlt, ist ausreichend Schlaf. Schlaf regeneriert den Körper, füllt den Energiespeicher auf, doch habe ich unter der Woche meist zu wenig davon. Darum gehe ich auch kaum am Wochenende weg, da ich einfach die Zeit nutze, um 10-12 Stunden am Stück zu schlafen, rumzugammeln, einfach auszuspannen. Unter der Woche ist auch schon oft zu viel los, um dann am Wochenende noch Vollgas zu geben. Da bin ich auch einfach nicht der Typ für.

Darüber hinaus bin ich eher der Abend- und Nachtmensch und komme selten vor Mitternacht, meist eher 1 Uhr, ins Bett. Aber mit dem Wechsel ins Unternehmen habe ich nun flexiblere Arbeitszeiten, kann auch mal erst 10-11 Uhr ins Büro kommen und habe dann auch abends – wenn ich am produktivsten bin – genügend Ruhe im Büro.

Johannes

Ich bin ja auch eher jemand, der später anfängt und später geht. Aber pssst 😉 Zum Punkt „Digital“: Mir geht es da schon seit einiger Zeit so wie Dir, dass an vielen Stellen Berufliches mit Privatem verschwimmt, was natürlich auch daran liegt, dass das, was ich tue, ja vom Hobby zum Beruf wurde. Es macht halt richtig Spaß und Du kannst Dinge verändern. Und das Feedback erhältst Du in „Echtzeit“, wie es so schön heißt. Klar profitiert der Arbeitgeber von dem, was Du treibst auf unterschiedlichste Art und Weise. Aber: Meinst Du nicht, dass viele Unternehmen mit diesem „digitalen Wandel“ überfordert sind, etwa, was arbeitsrechtliche Aspekte (flexible Arbeitszeiten, Home Office usw.) betrifft? Und was bedeutet es eigentlich sowohl für den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer, wenn man nachts um 1:00 Uhr noch für den Job twittert, facebookt oder bloggt?

Romy

Bei mir entstand das ja auch ähnlich – Hobby zum Beruf gemacht. Da herrscht natürlich ein Kulturschock auf beiden Seiten. Meine Seite, die immer und überall arbeiten kann und will und auf der anderen Seite das Unternehmen mit Betriebsrat, der die Arbeitszeiten zum Wohle des Mitarbeiters regeln wollen und den man in langen Gesprächen überzeugen muss, dass sich für einige Bereiche andere Lösungen finden lassen müssen.

Allein, was Kunden auf Facebook an Kundenservice verstehen und erwarten, widerspricht dem Gedanken, dass Wochenende Freizeit ist. Auch finanziell stellt sich dann natürlich für das Unternehmen die Frage, wie sie damit umgehen, vor allem wenn sie wie in der Versicherungsbranche mit Tarifverträgen arbeiten. Da wird noch viel Wasser die Elbe runter fließen, bis wir da den digitalen Kulturwandel vollzogen haben. Aber das wird kommen, denn der Druck von außen wird zunehmen, nur ist der Schmerz, etwas tun zu müssen, an vielen Stellen einfach noch nicht groß genug.

Was flexible Arbeitszeiten und Home Office angeht sind viele Unternehmen weiter als Agenturen – rein subjektive Erfahrung. In Agenturen wird Work-Life-Balance angeblich immer höher geschätzt, doch effektiv gibt es in den meisten Agenturen sehr starre Zeiten ohne Spielraum und Home Office ist für das Teambuilding und -arbeit meist nur lästig. Größere Unternehmen bieten auch oft die besseren Teilzeitarbeitsmodelle an oder haben sogar Betriebskindergärten integriert, so dass ein besseres Arbeiten und eine zügige Integration nach einer Elternzeit ermöglicht wird.

Johannes

Mal was anderes: Twitterst Du, wie so viele andere auch, am Sonntagabend, während Du den Tatort schaust oder später Günther Jauch? Und wenn ja, was ist daran so faszinierend? Denn viele werden doch bestimmt einwenden, das diese Geschichte mit dem „Smart TV“ oder „Second Screen“ doch Humbug ist, weil man sich gar nicht richtig auf das Fernsehen konzentrieren kann, während man da auf seinem Endgerät „rumdaddelt“ …

Romy

Da muss ich leider gestehen, dass ich kein Tatortfan bin. Entgegen der landläufigen Meinung, jeder Twitterer würde über Trash-TV, Tatort und Günther Jauch twittern, twittere ich höchsten über Voice of Germany. Das liegt mir, da habe ich Ahnung, da macht es auch Spaß. In der ersten Staffel war ich zeitlich auch weniger eingespannt und konnte die komplette Staffel sehen und twitterte wie ein Weltmeister. Das trug auch immer dazu bei, dass ich mehr Follower bekam, mich mit mir bis dato unbekannten Accounts austauschte, ein gutes Stimmungsbild der Zuschauer erhielt und der “Second Screen” einfach für mich persönlich eine perfekte Ergänzung darstellte. Smart TV beäuge ich auch kritisch, da ich keine Inhalte direkt auf meinem Fernseher projiziert haben möchte. Doch vielleicht ändert sich das noch, sehe eh mittlerweile – auch oft dem Zeitmangel geschuldet – wenig lineares Fernsehen, bevorzuge lieber einen Serienmarathon auf DVD oder Kino.

Johannes

Ich twittere, facebooke & Co. manchmal so nebenher beim Fernsehen, aber auch nur selten. Was mich daran irgendwie fasziniert, ist die Tatsache, dass sich die Kontakte sofort eine Meinung bilden und dies dann äußern. Das ist doch eine ganz andere Rezeption der Sendungen als bisher. Spannend. Aber gut: Jetzt haben wir ganz viel über Dich gesprochen, Dein privates und berufliches Bloggen, Deinen Job, den digtalen Wandel in der Arbeitswelt und das Du lieber ins Kino gehst als Second Screen mäßig zu twittern 😉 Haben wir etwas vergessen oder übersehen? Fehlt etwas? Mhm, vielleicht hast Du ja auch eine Frage an mich?

Romy

Hmm, meine große Leidenschaft Musik kam etwas zu kurz und ich finde es Schade, dass es schon vorbei ist. Könnte das noch eine Weile weiter machen. Hat mir wirklich sehr viel Freude bereitet. Wie bist Du darauf gekommen?

Johannes

Snoopsmaus, erstmal dank ick Dir recht herzlich für das Gespräch! Hat mir Spass gemacht, Dich über Google Drive spontan zu befragen. Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen, was ja wohl das Barcamp Ruhr sein wird, was :) Wie ich darauf gekommen bin, ist eigentlich recht trivial: Als neulich die Diskussion im deutschsprachigen Social Web zum Thema „mögliche Veränderung der Reichweite von Facebook Seiten“  tobte, wies mich Annette Schwindt, mit der ich diese Reihe neulich eröffnet habe, daraufhin, dass es nicht nur männliche Experten in Sachen Facebook und Co. gibt. Und dieser Stupser hat mich dann letzte Woche bestärkt, loszulegen. Alles andere ging fast wie von selbst 😉

Romy

Ach ja, die BarCamps… da hätten wir auch noch 2 Seiten zu schreiben können. 😉 Dann bis Anfang März in Essen! Freue mich und es war mir eine Ehre. #knicks

Johannes

Stimmt :) Bin schon gespannt auf Essen!

Bildquelle: Romy Mlinzk (Snoopsmaus), Facebook Profil

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